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Internationaler GIST Hub Workshop in Chile

07.11.2025

Wir waren mit den GIST Hub Mitgliedern für eine Woche intensiven Austausch in Santiago.

Wir haben den ersten internationalen GIST Hub Workshop in Santiago de Chile ausgerichtet. Eine Woche lang hatten die Teilnehmenden aus Lateinamerika und Deutschland die Gelegenheit zu intensiven Diskussionen, anregenden Vorträge und wertvollem Networking mit Expertinnen und Experten.

Tag 1 – Innovation, Umwelt & Gesellschaft

Am ersten Tag hat uns die Direktorin desHeidelberg Center Latein Amerika, Inés Recio, empfangen. Anschließend haben Forschende ihre Arbeit in zwei Panels vorgestellt.

Panel 1: Innovation & Gesellschaft
• Prof. Jelena Spanjol – Radikale Innovation, Impact Entrepreneurship, Gesundheit & Wohlbefinden
• Paul Vilchez – Indigenes Unternehmertum in Peru und neue Zukunftsvorstellungen
• Prof. Jonathan Barton – Panarchie und Nachhaltigkeitstransitionen in der Lachsindustrie
• Prof. Johannes Rehner – Gerechte Energiewenden: Chiles Lithiumindustrie im geopolitischen Kontext

Panel 2: Ressourcen & Umwelt
• Prof. Eveline Dürr, Dr. Valeska Díaz, Meret Haack – Planetare Heilung, (De-)Kolonialisierung & Klimawandel
• Prof. Benjamin Loy & Prof. Wolfgang Bongers – Ästhetiken ökokultureller Verflechtungen
• Prof. Sebastian Ureta – Citizen Technoscience und öffentliche Partizipation in Zeiten sozio-ökologischer Krisen
• Prof. Cristian Simonetti – Gletscherschutz in Zeiten planetarer Krisen

Am Nachmittag wurden wir im Centro de Innovación der Pontificia Universidad Católica de Chile von Prof. María Angélica Fellenberg Plaza (Vizepräsidentin für Forschung, UC) und Susanne Fries-Gaier (Deutsche Botschafterin in Chile) willkommen geheißen. Anschließend gab Prof. Johannes Glückler einen Ausblick auf die Zukunft des GIST Hubs.

Ein besonderes Highlight des Tages war eine 1,5-stündige Podiumsdiskussion zum Thema Innovation & Energiewende – ein für Chile besonders relevantes Thema angesichts seiner Rolle in der Produktion seltener Metalle.

Tag 2 – Nachhaltigkeit in der Praxis, Wassersicherheit & Urbane Transformationen

Der zweite Tag begann mit einer weiteren Runde von Vorträgen und Diskussionen unserer GIST Hub-Mitglieder.

Panel 1: Innovation & Gesellschaft
• Dr. Marcelo F. de la Cruz – Narrative, Zukunftsgestaltung & Ernährungssicherheit
• Prof. Alejandro Espinosa-Rada – Nachhaltigkeitswissenschaft in der Praxis: von globalen Herausforderungen zu interdisziplinärer Zusammenarbeit
• Dr. Carlos Alberto Haas – Geschichte in München: Einblicke in LMU und Partnerinstitutionen
• Prof. José Ragas – Der Handel mit Schnee und Eis in Lima: Geschichte von Kältezugang und Ressourcennutzung

Panel 2: Ressourcen & Umwelt
• Prof. Dr. Karen Pittel – Wasser und Klimawandel: von globalen Dynamiken zu lokalen Herausforderungen
• Prof. Dr. Fernando Purcell – Gletscherausbeutung und Dürren im Chile des 20. Jahrhunderts: eine transnationale Perspektive
• Prof. Dr. Martin Tironi – Hybride Ökologien: Künstliche Intelligenz in planetaren Zusammenhängen verankern

Am Nachmittag standen den Teilnehmenden des Workshops unterschiedliche Programmoptionen offen. Estefani Rondón Toro und Luiz Fernando Krieger Merico von der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik diskutierten mit einem Teil der Gruppe über nachhaltige Transformation. Dabei ging es unter anderem um die Entwicklung von Nachhaltigkeitsindikatoren für die öffentliche Vergabe – ein Thema, das auch in unserem eigenen Forschungsprojekt Local Public Procurement in Chile and Peru aufgegriffen wird.

Im Anschluss führte Prof. Johannes Rehner die Teilnehmenden durch die Viertel Brasil und Yungay in Santiago und gab Einblicke in Prozesse urbaner Transformation. Der Tag endete mit einem gemeinsamen Abendessen im Barrio Yungay.

Tag 3 – Energiewende, NGO-Arbeit & Abschied

Am letzten Tag widmeten wir uns unterschiedlichen Perspektiven auf die Energiewende in Chile – angeleitet von Denise Gutiérrez und Claudio López, die im Rahmen unseres Projekts zur öffentlichen Vergabe in Chile und Peru erforschen, wie lokale Beschaffung regionale Entwicklung beeinflusst.

Estefanía González begrüßte uns in den Räumen der NGO Asociación Interamericana para la Defensa del Ambiente (AIDA). Dort erhielten wir spannende Einblicke in die Dilemmata und Widersprüche der Energiewende aus lateinamerikanischer Sicht.

Gemeinsam mit Claudio besuchten wir anschließend das Energy Center der Fakultät für Mathematik und Physikalische Wissenschaften an der Universidad de Chile. Dort wurden wir von Prof. Rodrigo Palma und Prof. Willy Kracht empfangen. In einem interdisziplinären Austausch diskutierten wir Chancen und Herausforderungen der Energiewende in Chile.

Zum Abschluss blickten wir auf drei Tage voller anregender Gespräche und intensiver Zusammenarbeit zurück. Wir danken allen Gästen und GIST Hub-Mitgliedern herzlich für ihre aktive Teilnahme – und den lokalen Partnern für ihre überaus herzliche Gastfreundschaft.

Ein besonderer Dank gilt dem chilenischen Organisationsteam um Prof. Johannes Rehner, dessen Engagement und Sorgfalt diesen Workshop zu einem großen Erfolg für alle Beteiligten gemacht haben.